Abtsgmünd besucht italienische Partnerstadt
icon.crdate02.07.2024
Seit 2007 sind die Gemeinde Abtsgmünd und ihre Partnerstadt Castel Bolognese in Italien eng verbunden und pflegen einen regen kulturellen Austausch und einen kommunalen Zusammenhalt über Landesgrenzen hinaus. Auch dieses Jahr besuchten Abtsgmünder bei einer viertägigen Reise die Partnerstadt und erhielten wieder tiefe Einblicke in die Kommune.
Seit 2007 sind die Gemeinde Abtsgmünd und ihre Partnerstadt Castel Bolognese in Italien eng verbunden und pflegen einen regen kulturellen Austausch und einen kommunalen Zusammenhalt über Landesgrenzen hinaus. Auch dieses Jahr besuchten Abtsgmünder bei einer viertägigen Reise die Partnerstadt und erhielten wieder tiefe Einblicke in die Kommune.
Am Samstag brachen Bürgermeister Kiemel und zahlreiche Reiseteilnehmer aus Abtsgmünd um 6 Uhr in der Früh an der Kochertal-Metropole auf, um zur Partnerstadt im Norden Italiens zu reisen. Nach langer Busfahrt kamen alle erschöpft, aber wohl auf, in der Partnerstadt an. Castel Bolognese mit über 9.500 Einwohnern liegt in der Provinz Ravenna in der norditalienischen Region Emilia-Romagna.
Nach zweijähriger Vorbereitungsphase wurden 2006 die Partnerschaftsvereine gegründet und die Partnerschaftsurkunde auf italienischem Boden von den damaligen Bürgermeistern Georg Ruf und Silvano Morini unterzeichnet. 2007 folgte schließlich die Gegenzeichnung der Partnerschaftsurkunde in Abtsgmünd. Schüler, Freunde, Familien, Partnerschaftsvereine, Gemeinderäte und Bürgermeister tauschten sich in den letzten zwei Jahrzehnten stets und intensiv über Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Probleme und Erfolge aus.
In Castel Bolognese angekommen, wurden die Abtsgmünder wieder mit italienischen Köstlichkeiten verwöhnt und stärkten sich für die am Sonntag anstehende Kreuzfahrt. Von der Anlegestelle Porto Garibaldi in der Nähe von Ferrara ging es mit dem Schiff und den Freunden aus der Partnerstadt in einer großen Runde über die Adria zu vorgelagerten Inseln. Am Montag bevor die offizielle Begrüßung im großen Sitzungssaal des Rathauses begann, besuchten die Reiseteilnehmer schon traditionell die Schwestern im Convento. Nach italienischen Leckereien machte sich die Abtsgmünder Delegation für eine Stadtführung in Castel Bolognese bereit. Denn die italienische Gemeinde teilt eine große Herausforderung mit Abtsgmünd: Hochwasser.
Durch einen langanhaltenden Starkregen und die Lage von Castel Bolognese am Fluss Senio wurde die Kommune im vergangenen Jahr extrem stark von Hochwasser getroffen. Die gesamte Innenstadt stand einen Meter unter Wasser. Häuser, Fabriken, Infrastruktur, öffentliche Gebäude wie das ehrenamtlich betriebene Kino oder das kommunale Theater im Untergeschoss der Bibliothek wurden von den Wassermassen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Schäden betragen, so Bürgermeister Luca Della Godenza, geschätzte 50 Mio. €. Es muss noch einiges saniert bzw. wiederhergestellt werden. Dabei hoffen sie auch auf finanzielle Unterstützung aus Rom. Bürgermeister Kiemel sicherte direkt vor Ort eine weitere finanzielle Unterstützung der Gemeinde Abtsgmünd in Höhe von 5.000 € zu, damit das Theater, das seit dem Hochwasser immer noch im Rohbau stand, wiederhergerichtet werden kann. Der Partnerschaftsverein Abtsgmünd überreichte eine Spende, um das kleine aber feine Kino weiter betreiben zu können.
Die beiden Partnerstädte teilen nicht nur die freudigen Ereignisse und Feste wie Pentecoste und MitSommer, sondern auch die Probleme, Herausforderungen und Hürden. So auch schon 2020 und 2021, als die Corona-Pandemie die italienische Gemeinde sehr heftig getroffen hat.
Auch wenn Castel Bolognese noch immer vom Hochwasser stark gekennzeichnet ist, waren der italienische Optimismus und die positive Zuversicht stets spürbar. Vor allem als die Gemeinden gemeinsam und in voller Freundschaft gegessen, getrunken, gelacht und die EM-Spiele verfolgten, spürten die Familien, Freunde und neuen Reiseteilnehmer, dass diese Verbindung der beiden Kommunen mehr als nur eine Unterschrift auf einer formalen Partnerschaftsurkunde ist.
Am Dienstagmorgen verabschiedeten sich die weit entfernten Partnerstädte voneinander und bedankten sich für diese wunderschön verbrachte Zeit, bei den italienischen Familien für die familiären Unterkünfte und für die herzliche Gastfreundschaft sowie die altbekannte warme Offenheit. Mit leichter Wehmut machten sich die Abtsgmünder auf die 740 km lange Reise zurück in die schwäbische Heimat und freuen sich auf das nächste Wiedersehen der langjährigen Freunde in Abtsgmünd. Beide Partnerschaftsvereine hatten wieder einmal ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.